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Wedge: Like No Tomorrow (Review)

Artist:

Wedge

Wedge: Like No Tomorrow
Album:

Like No Tomorrow

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Classic Rock

Label: Heavy Psych / Cargo
Spieldauer: 40:17
Erschienen: 15.01.2021
Website: [Link]

Dumpf warmer E-Bass, an dem garantiert keine Saite schnarrt, schmatzende Hammondorgel und lockerer Drum-Groove im Sinne von Ian Paice schreien nach Deep Purple Mark II, doch bei WEDGE weiß man von jeher, dass es sich eben nicht um die Briten handelt, sondern um sie die Berliner Vorzeige-Vintage-Combo gleich nach den Szene-Darlings Kadavar, die ihnen übrigens zwar in puncto Bekanntheit, aber weder spielerisch noch kompositorisch überlegen sind.

Auf ihrem neuen Album bluesen, jazzen und - vor allem - rocken die drei ungeheuer authentisch wie in den glorreichen Seventies, bieten aber eben nicht nur retrospektive Oberflächen-Mucke mit allen optischen Schikanen und nur rudimentär abgehakten Stilelementen; stattdessen glänzt "Like No Tomorrow" durch spannungsgeladene Instrumental-Abfahrten ('Playing A Role'!) und gleichzeitig erhöhte Eingängigkeit, die bei anderen konsequent "rückwärtsgewandten" Acts meistens arg plump und wie schon zigmal gehört anmutet.

Klar, das 'Speed King'-Pendant 'Computer' zu Beginn ist schon ein bisschen dreist, doch hiernach drehen WEDGE Song für Song weiter auf. Spätestens beim Proto-Punk (MC5 lassen grüßen) von 'Queen Of The Night' hält man "Like No Tomorrow" zu Recht für ein vielköpfiges Biest, das nur während des Cowbell-Langweilers 'U'n'I' ein bisschen die Orientierung zu verlieren scheint.

Das schummrige 'Blood Red Wine' mit seinem düster chromatischen Hauptmotiv steht komplett auf eigenen Beinen und geht in den psychedelischen Sonnenschein 'Across The Water' über, dessen Ursprünge bis in die späten 1960er reichen dürften. Hier liefert Frontmann Kiryk (ex-Liquid-Visions und auch schon bei The Magnificent Brotherhood am Start gewesen) seine beste Gesangsperformance auf der Scheibe ab, wo er ansonsten - man kennt es ja von den bisherigen Veröffentlichungen des Trios - die Schwachstelle (relativ gesehen) von WEDGE ist.

Nachdem das verheißungsvoll finstere 'At The Speed Of Life' auf ein aufregendes Finale vorbereitet hat, geht dieser Wunsch in den neun Steinzeit-Prog-Minuten von 'Soldier' tatsächlich auch in Erfüllung - saubere Sache also, vertraut und frisch zugleich!

FAZIT: Mit "Like No Tomorrow" bleiben WEDGE anhaltend relevant, sodass ihnen die nicht nachlassende Beliebtheit von Quasi-Tribut-Kapellen an alte Rock-Dinos egal sein kann. Die Band macht das Allerbeste aus ihren klaren Inspirationen und kann in dieser Form eigentlich nur 2021 existieren.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3208x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Computer
  • Playing A Role
  • Blood Red Wine
  • Across The Water
  • Queen Of The Night
  • U'n'I
  • At The Speed Of Life
  • Soldier

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Leo
gepostet am: 06.05.2023

User-Wertung:
15 Punkte

Beste Platte des Jahres, wenn man auf urigen ehrlichen Rock steht. Leichte LSD-Momente auch drauf, klingt auf jeden Fall wie aus den 70ern und das ist gut so!! Kaum jemand fängt heutzutage den Geist dieser Zeit authentischer ein als Wedge ohne dabei altbacken zu klingen. ...und ich spreche nicht von second hand Klamotten. Das kann jeder. Ich spreche von der MUSIK!!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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